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Vom Kindheitshobby zum regionalen Verein: Birdlife Kölliken nimmt am Schweizer Birdrace teil 

Am 2. und 3. September organisiert der Verband Birdlife Schweiz das alljährliche Birdrace. Mit dabei ist ein Team aus Kölliken – das Schnepfenquartett.

«Jedes Team hat von Freitag, 21 Uhr, bis Samstag, 21 Uhr, Zeit, um möglichst viele Vogelarten zu beobachten», erklärt Daniel Leutwyler, Präsident von Birdlife Kulm, das Birdrace. Das Rennen, welches vom Schweizer Dachverband Birdlife Schweiz organisiert wird, findet in der ganzen Schweiz statt. «Wir haben uns dieses Jahr dazu entschieden, nur im Aargau auf Vogelsuche zu gehen», sagt Leutwyler. Im Jahr zuvor sei er mit seinem Team auch am Bieler- und Neuenburgersee gewesen. Damals hat der Kulmer Verein zum ersten Mal am Birdrace teilgenommen.

Am 2. und 3. September findet die nächste Ausgabe des Anlasses statt – inklusive Schnepfenquartett. So nennt sich das Viererteam aus Kulm. «Wir sind ein Quartett und die Schnepfen eine überaus spannende und spezielle Vogelfamilie – und das Ganze klingt irgendwie originell», so Leutwyler.

Das Quartett besteht aus Daniel Leutwyler, seiner Ehefrau Sandra, seinem Bruder und dessen Frau. «Ein echtes Vereins-, aber auch Familienteam», sagt er. Sein Bruder und er waren schon als Kinder von Vögeln fasziniert.

Seine Frau, mit der er seit 25 Jahren verheiratet ist, und er haben im Februar 2020 gemeinsam mit zwei Biologen den Verein Birdlife Kölliken gegründet. «Wir sind wahrscheinlich die jüngste Sektion von Birdlife Schweiz», so Leutwyler. In den letzten zwei Jahren ist diese Sektion bereits von vier auf knapp 50 Mitglieder herangewachsen.

Die Kernanliegen des Vereins sind gemäss dem 53-Jährigen Naturschutz und die Sensibilisierung der Bevölkerung. Der Vereinspräsident selber ist langjähriger Ornithologe und leitet die vogelkundlichen Exkursionen von Birdlife Kulm. Zudem sei ein Projekt der Bekämpfung von invasiven Neophyten gewidmet. «Sie bedrängen unsere einheimische Pflanzenwelt und Biodiversität zunehmend», sagt er.

Vogel- und Naturschutz gehen Leutwyler zufolge Hand in Hand. Aus diesem Grund gilt beim Birdrace beispielsweise auch ein Autoverbot. «Die Devise lautet auch, Vögel und andere Tiere möglichst wenig zu stören. Hier gibt es auch einen Ehrenkodex», so Leutwyler.

Abgeschlossen hat das Schnepfenquartett das Rennen vor einem Jahr auf Rang 19 von 59. «Wir haben dabei 107 verschiedene Vogelarten gesehen.» Die Vogelwarte Sempach führt 400 Schweizer Vögel in ihrer Datenbank. «Im letzten Jahr hatten wir einige sehr schöne Beobachtungen zu verzeichnen», sagt Leutwyler, der als Berufswahllehrer arbeitet und für das Brückenjahr der Schwerhörigenschule in Unterentfelden verantwortlich ist. So konnte das Team vier verschiedene Strandläuferarten (Temminckstrandläufer, Sichelstrandläufer, Alpenstrandläufer und Zwergstrandläufer) in einem Fernrohrbild beobachten. «Auch sahen wir eine Raubseeschwalbe, die am Neuenburgersee im Abendrot am Jagen war», sagt er.

Bestätigen drei der vier Teammitglieder eine Beobachtung, zählt die Vogelart. Die Ambitionen der verschiedenen Teams könnten laut Leutwyler unterschiedlicher nicht sein. «Gewisse versuchen ehrgeizig, neue Rekorde aufzustellen, während es bei anderen ums Mitmachen und den gemeinsamen Spass geht.» Zudem diene der Anlass auch einem guten Zweck: Das gesammelte Geld kommt jeweils vollumfänglich dem Birdlife-Jubiläumsprojekt «100 Naturperlen» zugute. Über Sponsorenbeiträge können Interessierte die Projekte unterstützen.

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