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SVP will neue Anbauschlacht mit einer «Bauerninitiative» starten

Die Schweizer Landwirtschaft soll wieder verstärkt auf die Nahrungsmittelproduktion ausgerichtet werden. Dies will die SVP mit einer Volksinitiative erreichen. 

Nahrungsmittel günstig aus dem Ausland importieren und im Inland auf Bio und ökologischen Ausgleich setzen: Diese Strategie hat in den Augen der SVP spätestens mit dem Ukrainekrieg und seinen Folgen für die weltweite Lebensmittelversorgung ausgedient. Am Montag kündigten die SVP-Nationalräte Esther Friedli und Marcel Dettling im Blick ihre «Bauerninitiative» an. Mit ihr soll die bisherige Landwirtschaftspolitik frontal angegriffen werden.

«Es kann doch nicht sein, dass man als Bauer mehr verdient, wenn man Schmetterlinge zählt statt Nahrungsmittel produziert», sagte Dettling im Interview. Hauptforderung der Initiative sei es, den Selbstversorgungsgrad auf mindestens 60 Prozent netto zu steigern, konkretisierte er. Der Netto-Selbstversorgungsgrad, der ausschliesslich die mit einheimischen Futtermitteln produzierten Nahrungsmittel berücksichtigt, betrug 2019 gemäss dem Bundesamt für Statistik 49 Prozent.

Weniger Biodiversitätsflächen, dafür Brot für eine Million

Dies käme einer Produktionssteigerung um 20 Prozent gleich. Sinken soll dagegen der Anteil an Biodiversitätsflächen. «Es geht um 10’000 Hektaren», sagt Friedli. Werde auf dieser Fläche Brotgetreide angebaut, könne damit eine Million Menschen versorgt werden.

Lanciert werden soll die Initiative noch dieses Jahr, spätestens aber 2023. Bereits kurz nach Kriegsausbruch hatte die SVP vom Bundesrat gefordert, aufzuzeigen, wie die Versorgungssicherheit gesteigert werden könnte. Auch damals ging es unter anderem um eine Erhöhung des Selbstversorgungsgrads, die SVP sprach damals von einer neuen Anbauschlacht. (wap)

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