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Markus Lanz im ZT-Talk: «Es geht darum, das Herz am richtigen Fleck zu haben»

Der Oftringer Markus Lanz steht noch bis September an der Spitze der Schweizer, Liechtensteiner und Südtiroler Kiwaner. Im ZT-Talk spricht er über Männer-Clubs, Hilfslieferungen für die Ukraine und die Kiwanis Convention in Zofingen im Spätsommer.

Einen bis eineinhalb Arbeitstage pro Woche investiert Markus Lanz als in seinen Job als Governor des Kiwanis-Districts Switzerland-Lichtenstein. Ein Salär ist nicht vorgesehen. Aber materielle Werte stehen nun mal nicht im Zentrum der Kiwaner. «Gerade bei uns Kiwanern ist es eher verpönt, einander Geschäfte zuzuschanzen oder dass man sich gezwungen fühlt, miteinander Geschäfte zu machen», sagt Markus Lanz im ZT-Talk.

Aktuell ist der Distict Switzerland-Lichtenstein in der Ukraine engagiert. Zusammengekommen sind Spenden in der Höhe von über einer Million Franken. «Wir sind mit rund zehn LKWs an die rumänische Grenze gefahren und haben dort über lokale Clubs Direkthilfe geleistet.» Unterstützt wurden vor allem Frauen mit Kindern, die dort strandeten. Es fehlte an Windeln, Decken und Nahrung. Verteilt wurden über 17 Tonnen Babynahrung. «Es zeigt, wie schnell und aktiv Kiwanis in einem Notfall helfen kann.»

Als Governor führt Lanz die Geschäftsleitung des Districts mit seinen 205 Clubs und ist mitverantwortlich für das Budget. Angefangen hat er als Vice-Governor, dann wurde er Governor-elect, nach seinem Amtsjahr als Governor wird er Past Governor – all diese Ämter übt er jeweils für ein Jahr aus. Der Job des Governors habe sich in den letzten Jahren verändert. «Früher war er überall dabei und ging an jeden Anlass, bei dem eine Spende überreicht wurde.» Für jemanden, der im Berufsleben stehe, sei dies gar nicht mehr machbar. Heute sei der Governor vor allem für die strategische Entwicklung, gesunde Finanzen und das Hinaustragen der Kiwanis-Botschaft verantwortlich. Das Pensum für den Governor-Job betrage zwischen 20 und 30 Prozent.

Der Zofinger Club, bei dem Lanz Mitglied ist, besteht nur aus Männern. Er hoffe sehr, dass der Club bald die ersten Frauen aufnehme – gezwungen dazu wird kein Club. Etwas problematisch sei, eine einzelne Frau aufzunehmen. «Das ist ein bisschen so, wie wenn ich als einziger Mann zu einem Damen-Turnverein gehe.» Besser wäre, man fände auf Anhieb vier, fünf Frauen, die sich engagieren wollen.

Höhepunkt von Markus Lanz’ Amtsjahr ist die Kiwanis Convention im September in Zofingen.
Die Convention ist die jährlich stattfindende Delegiertenversammlung der Kiwaner. Erwartet werden zwischen 600 und 800 Personen. An der Delegiertenversammlung, bei der Lanz den Vorsitzt hat, neigt sich seine Amtszeit dem Ende zu – er übergibt den Governor-Job seinem Nachfolger. Zum Abschluss der Convention steigt eine Gala-Party im Event-Center der Emil Frey Classics AG in Safenwil.

Zur Person

Markus Lanz (1967) hat ursprünglich Mechaniker gelernt, dann aber er eine betriebswirtschaftliche Laufbahn mit Schwerpunkt Logistik eingeschlagen. Unter anderem hat er an der Business School Lausanne den Executive MBA absolviert. Zwischen 2017 und 2018 liess er sich am Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung zum Prüfungsexperten Logistiker EFZ/EBA ausbilden. Lanz verfügt mittlerweile über fast drei Jahrzehnte Berufserfahrung in Geschäfts- und Unternehmensführung. Seit 2018 ist er Geschäftsführer Schweiz bei der InterLog Management GmbH, eines auf Logistik spezialisierten Beratungsunternehmens. Kiwanis trat er vor 17 Jahren bei; zunächst einem Club in den USA, später wurde er Mitglied des Zofinger Ablegers. Lanz ist Vater von drei Kindern und lebt mit seiner Partnerin in Oftringen.

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