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Nur drei Aargauer Gemeinden wollen strengere Vorschriften im Stall

Die Landwirtschafts-Vorlage hatte es im Aargau schwer, sie wurde noch deutlicher abgelehnt als im Rest der Schweiz. Das Stadt-Land-Gefälle zeigt sich dabei auch im Kanton.

Die Volksinitiative gegen Massentierhaltung in der Schweiz hatte an der Urne keine Chance. Sie wurde am gestrigen Abstimmungssonntag mit 63 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. Im Aargau wurde sie dabei gar noch etwas weniger goutiert als im schweizerischen Durchschnitt: 64,5 Prozent der Stimmenden legten im Kanton ein Nein in die Urne, nur 35,5 Prozent wollten die Haltungsvorschriften für Nutztiere in der Schweiz verschärfen. Aus keinem der elf Aargauer Bezirke gab es ein Ja.

Schweizweit stimmte nur die Bevölkerung des Kantons Baselstadt der Initiative zu. Auch im Aargau befürworteten die Vorlage tendenziell eher die Städterinnen und Städter als die Einwohner der ländlichen Gebiete. In lediglich drei Gemeinden gab es ein Ja: Am höchsten war die Zustimmung mit 53,4 Prozent in Ennetbaden, gefolgt von den Städten Baden (52,1 Prozent) und Aarau (52 Prozent).

Nur knapp Nein sagten Turgi (mit 49,55 Prozent Ja-Anteil), sowie Windisch (47,27) und Lenzburg (47,1 Prozent). Aarau hatte unter den Bezirken mit 41,4 Prozent den höchsten Ja-Stimmen-Anteil, gefolgt von Baden mit 39,2 Prozent.

Bezirke Muri und Laufenburg mit höchstem Nein-Anteil

Dort, wo die Landwirtschaft im Kanton präsenter ist, hatte es die Vorlage noch schwerer: Im Bezirk Muri fiel sie mit lediglich 27,4 Prozent Zustimmung am deutlichsten durch, in Laufenburg und Kulm lag die Zustimmung bei jeweils knapp 29,4 Prozent. Unter den Gemeinden kam die grösste Abfuhr aus Beinwil im Freiamt, wo 83,3 Prozent der Stimmenden Nein sagten. In Schupfart waren es 80,5 Prozent, in Kirchleerau und Dietwil jeweils 80.

Vergleichsweise knapp abgelehnt wurde die Initiative von den Aargauer Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern, mit 51,3 Prozent Nein-Stimmen. Allerdings hatten sie mit 21,4 Prozent auch klar die tiefste Stimmbeteiligung.

Ähnliches Bild wie bei Abstimmung im Juni 2021

Das Bild präsentiert sich damit nicht viel anders als bei der letzten grossen Landwirtschaftsabstimmung, jener über die Trinkwasserinitiative vom Juni 2021. Auch damals gab es schweizweit und im Aargau ein Stadt-Land-Gefälle: In Baden, Ennetbaden, Turgi, Windisch, Lenzburg und Aarau haben die Stimmenden zur Vorlage Ja gesagt, die eine Landwirtschaft ohne Pestizide forderte.

In allen anderen Aargauer Gemeinden wurde sie abgelehnt. In Beinwil im Freiamt, das am deutlichsten Nein zur Massentierhaltungsinitiative sagte, lag der Nein-Anteil gegen die Trinkwasserinitiative bei 80, 6 Prozent, in Schupfart wurde sie mit 75,6 Prozent abgelehnt. Im Kanton fiel sie mit 62 Prozent durch.

An der Abstimmung über die Massentierhaltungsinitiative haben 49,8 Prozent der stimmberechtigten Aargauerinnen und Aargauer teilgenommen. Am meisten im Bezirk Muri, wo 53,5 Prozent ihre Stimme abgaben, gefolgt von den Bezirken Brugg (52,7) und Aarau (52,5). Klar weniger fleissig gingen die Zofinger (46,7 Prozent) und die Kulmer (47,6 Prozent) an die Urne.

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