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Mehr Gleichstellung und weniger Wasserverschwendung: Kantonsschulklasse schreibt Leserbriefe

Während des Deutschunterrichts der zweiten Kantonsschulklassen gibt es den Unterrichtsschwerpunkt «Journalistisches Schreiben». Dabei haben die 17- bis 18-jährigen Schüler in Gruppen Leserbriefe verfasst. Das sind die Beiträge der Klasse 2E.

Mit einem Plastikchip Geld sparen

Zum Artikel «Plastikteil gegen hohen Wasserverbrauch». Ausgabe vom 22. September.

Die Erfindung des Grünen-Grossrats Nicola Bossard könnte uns nun helfen, die Stromknappheit sowie den Wassermangel zu überwinden. Der Plastik-Chip verringert den Wasserdurchlauf durch den Duschkopf. Zugleich wird der Druck erhöht und dies sorgt dafür, dass es kaum einen spürbaren Effekt-Unterschied beim Duschen gibt: Genial! Genau solche Erfindungen sind aus unserer Sicht nun sehr wichtig, da sie für Fortschritt sowie für Anpassungsfähigkeit und Innovation stehen. Wir würden solch einen Chip kaufen, da es für uns wie auch für jeden Bürger passend kommt, Wasser, Energie und somit auch Geld zu sparen. Dazu sind die Produktionskosten für einen Chip nicht allzu hoch, was ermöglicht, dass praktisch jeder sich einen kaufen kann. Genau genommen zahlt man wenig Geld und am Ende spart man dazu noch viel Geld ein. Also warum nicht zugreifen?

Etienne-Gabriel Fumeaux, Zofingen, Elia Brancher, Oberentfelden, Noah Peter, Brittnau

Wurde in Aarburg zu tief in eine leere Tasche ­gegriffen?

Zum Artikel «Aarburg feiert die ­Wiedereröffnung der Badi». Ausgabe vom 8. Juli.

Die renovierte Badi Aarburg öffnete am 15. Juli wieder und sollte in ihrer originalen Pracht wieder zur Verfügung stehen. War dies aber 6 Millionen Franken wert? Unserer Meinung nach nicht. Die Becken wurden einerseits kleiner und wichtige Elemente wie das Sprungbrett wurden entfernt. Wir sind mit dem Schwimmbad aufgewachsen und uns ist klar, dass eine Renovierung überfällig war und dass man die Kult-Badi nicht einfach schliessen konnte. Wir fragen uns dennoch, ob das Schwimmbad Aarburg nicht ein finanzielles Fass ohne Boden ist, welches dem Sparplan Aarburgs entgegenwirkt. Wir waren selbst in der Badi und bemerkten, dass noch weniger Leute kamen als früher. Die Hoffnung der Gemeinde, dass die Badi endlich Gewinn erwirtschaften wird, wird wohl nicht in Erfüllung gehen.

Rick Bongaards und Yannik Zeller, Aarburg

Löschtaste anstatt ­Radiergummi

Nach den Herbstferien sollen die Schüler ab der 5. Klasse in Zofingen Tablets erhalten. Dies wurde in den Medienmitteilungen vom 19. Juli bekannt gegeben. Der Einwohnerrat hat einen Kredit von 630 000 Franken gutgeheissen, um das Fach «Medien und Informatik» einzuführen.

Obwohl die Digitalisierung heutzutage sehr wichtig ist, bringt es auch negative Seiten mit sich. Durch das Schreiben mit Stift ist das Einprägen der Materie um einiges leichter. Vor allem jüngere Kinder können davon profitieren. Die Tablets können auch als Ablenkungsfaktor wirken. So geht die Konzentration der Schüler schneller verloren und das Unterrichten wird um einiges mühsamer. Jedoch kann es mit der richtigen Disziplin zu einem spielerischen und effizienten Lernen führen. Doch ist dies wirklich schon ab der 5. Klasse nötig? Unserer Meinung nach und nach eigener Erfahrung ist dieser Wechsel noch zu früh.

Alessia Hänzi, Zofingen, und Kiara Jaggi, Strengelbach

Verkehrsrisiko vor der Haustür

Ein Hindernis vieler Schulwege: die Unterführung Strengelbacherstrasse. Rasend schnell kommen jeweils die Fahrräder um die Ecke und erschrecken Fussgänger und andere Verkehrsteilnehmer. Das Problem dabei? Der Weg ist schlichtweg zu schmal und die Sicht ist stark eingeschränkt. Auch wir sind davon betroffen und wünschen uns verstärkte Sicherheit. Dafür würde sich unserer Meinung nach ein Verkehrsspiegel, auch Konvexspiegel genannt, in der Kurve vom Bahnhof Richtung Strengelbach lohnen. Mit Hilfe dieses Spiegels ist es möglich, um die Ecken zu schauen und sein Sichtfeld zu vergrössern. Wir sind davon überzeugt, dass durch diese Massnahme die Unfallquote sinken wird und die Unterführung in Zukunft kein Hindernis mehr im Schulweg sein wird.

Luna Senn, Strengelbach, Haaruni Kangakumar, Brittnau, und Santiago Galvan Villagomez, Zofingen

Ode an den Meister

Zum Artikel «Nadal treibt Federer Tränen in die Augen». Ausgabe vom 23. September.

In Anlehnung an Schillers «Ode an die Freude».

Freude, schöner Tennismeister,

Meister aller Grossen-Slams.

Wir betanzen wie die Geister

unseren Lob-Preisetanz!

Deine Siege aller Siege

bleiben uns für immer treu.

Keine Menschen werden müde,

dich zu loben immer neu!

Tränen, ja sie flossen rege

auf dem letzten Sandeplatz.

Emotionen prassten nieder

auf den holden Federspatz.

Doch seine Lieben, Frau und Kinder,

stärkten ihm den Rücken sehr,

so der Meister konnt’ nicht minder

spielen trotz des Tränenmeer.

Als am Ende, dort in London,

Abschied nahm der grosse Star,

schlossen alle sich zusammen

Andy, Novak und Nadal.

Schlossen Kreise, flochten Bänder

auf die Freundschaft, ohn’ Rival!

Glücklich war der Meister wieder,

dass das Gute siegt fürwahr!

Möge es auf Erden nieder

sein so lieblich wunderbar,

voller Freude und auch Liebe

zwischen einst’gen Feinden gar!

Sei ein Beispiel, grosser Meister,

nicht für Tennis nur fürwahr,

was sich bekriegt, das liebt sich wieder,

heute und für immer gar!

Enea Rizzo, Strengelbach, Leon Vögele und Fabian Brantschen, Zofingen

Bargeldloses Fahren

Zum Artikel «So will Postauto das Bargeld verbannen». Ausgabe vom 23. September.

Jede und jeder kennt die Situation, wenn der Bus am Morgen spät dran ist. Doch bis die Person an der Kasse ihre Münzen zusammengesucht hat, kann der Bus nicht fahren. Daher sind wir als Schülerinnen der Meinung, dass Automaten im Bus effizienter und einfacher zum Bedienen sind. Wir verstehen, dass nicht alle die Möglichkeit haben, kontaktlos zu bezahlen. Jedoch gibt es immer noch Alternativen, wie zum Beispiel am Bahnhof im Voraus zu zahlen. Aus Erfahrung als Touristinnen in fremden Ländern haben wir diese Art von Zahlen als sehr praktisch empfunden. Wir finden, man sollte mit der Zeit gehen und diese Veränderung durchsetzen. Auch wenn man sich an die Umsetzung zuerst noch gewöhnen müsste, würde sie viele Vorteile mit sich bringen.

Paula Hasler, Wikon, und Simona Urbelyte, Oftringen

Besser auf das Kindeswohl achten

Zum Artikel «Baby geschüttelt: ­Freispruch für die Eltern». Ausgabe vom 23. September.

Unser Justizsystem hat mal wieder grossartige Arbeit geleistet. Als Baby schwer verletzt – und dies nicht zum ersten Mal. Was wird unternommen? Das Mindeste. Das kleine Mädchen lebt nämlich jetzt in einem Heim. Doch eins ist klar, man hätte solch eine Tat verhindern können. Weshalb haben die Ärzte nicht erkannt, dass ein mehrfach verletztes Baby Misshandlungen erlitten hat? Wieso haben sie nicht das Kinder- und Jugendamt benachrichtigt? Wir, als ältere Geschwister, finden es schrecklich und unvorstellbar, dass solche Fälle nach wie vor auftreten. Man sollte in unserer Gesellschaft besser auf das Kindeswohl achten. Enge Freunde und Verwandte sollten nicht schweigen, wenn sie sehen, dass sich die Eltern mit ihrem Kind unüblich verhalten. Recht für alle. Auch für die, die noch nicht selbst entscheiden können.

Mariam Mahdhi, Aarburg, und Tara Shahrdar, Zofingen

Streben nach Gleichheit

Schon seit langer Zeit streben wir als Gesellschaft eine Gleichstellung zwischen Mann und Frau an. Vieles hat sich bereits geändert. Dazu gehören das Frauenstimmrecht, die Familienrolle der Frau, das Schulrecht von jungen Frauen und vieles Weiteres. Und doch gibt es immer noch gravierende Unterschiede. Die Spitze des Eisbergs ist, dass Frauen weniger verdienen als Männer, obwohl sie dieselbe Tätigkeit ausüben. Solange diese Ungleichheit noch existiert, kann von einem ebenbürtigen Volk keine Rede sein. Mit der angenommenen AHV-Reform, die auf vermeintlicher Gleichberechtigung basiert, werden die Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau grösser statt kleiner. Wo liegt da die Gleichberechtigung? Wir brauchen Veränderungen, die echte Gleichstellung mit sich bringt.

Janelle Haschka, Anahita Etemadi und Anatolia Elma, Zofingen

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