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Schiedsrichter-Pech und Zittern um Spadanuda: FC Aarau mit unglücklichem Rückrundenauftakt

Im ersten Spiel des neuen Jahres war Xamax zu Gast im Brügglifeld: Nach dem 1:1 stellen sich zwei Fragen: Was hat Schiedsrichter Luca Piccolo in der Winterpause gemacht? Und wie schwer ist die Verletzung des FCA-Topskorers?

Die Winterpause ist da, um zur Ruhe zu kommen, neue Kräfte zu mobilisieren und vor allem auch, um Schwächen zu verbessern: Was für die Spieler und Trainer gilt, sollte auch für die Schiedsrichter: Deren Leistungen waren – leider – in der ersten Saisonhälfte ein dominierendes Thema, weil sich die Unparteiischen in der Gesamtheit einfach zu viele Fehler geleistet haben. Der FC Aarau kann ein Lied davon singen…

Neues Jahr – alles besser? Mitnichten. 15 Minuten sind im Auftaktspiel zwischen Aarau und Xamax gespielt, da ist der Schiedsrichter – namentlich Luca Piccolo  – bereits wieder die meistdiskutierte Personalie.

In der vierten Minute zeigt Piccolo, der beste Sicht auf die Szenerie geniesst, im FCA-Strafraum auf den Penaltypunkt. Zum Erstaunen aller – und zum Leidwesen von Allen Njie: Der hat sich heroisch in einen Schuss geworfen und den Ball sauber mit dem Bauch abgewehrt. Als der Liberianer erfährt, wohin Piccolos Arm zeigt, versteht er die Welt nicht mehr und ist untröstlich. Der 38-jährige Raphael Nuzzolo nimmt das Geschenk dankend an und trifft zur Führung für die Gäste.

Die Aarauer lassen sich vom unglücklichen Start in die Partie vorerst nichts anmerken, drücken aufs Gaspedal und provozieren die nächste Strafraumszene, bei der Piccolo die falsche Entscheidung trifft: Outtara trifft Rrudhani am Fuss, dieses Mal wäre Penalty die logische Folge – stattdessen gibt es Abstoss für die Neuenburger.

Hat Piccolo in nur 15 Minuten die Partie verpfiffen? Sein Einfluss auf das Spielgeschehen ist jedenfalls viel zu gross. Andererseits bleiben dem Heimteam 75 Minuten Zeit, mit der Wut im Bauch das Resultat zu drehen. Doch irgendwie scheint das Widerfahrene eine zu grosse Bürde, als dass sie einfach abgeschüttelt werden könnte.

Die Abhängigkeit von Spadanuda

Trotz Überlegenheit wird es in der ersten Spielhälfte nur  noch einmal gefährlich vor dem Xamax-Tor, als Schneider nach starker Vorarbeit von Spadanuda zu viele gegnerische Beine im Weg stehen. Danach ist Pause – Gelegenheit, wieder Schwung aufzunehmen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die Aarauer kommen aus der Kabine, als hätte ihnen jemand den Stecker gezogen. Klar – die Gäste greifen früher an als in der ersten Halbzeit und erschweren so das Aufbauspiel. Doch die Dynamik beim Heimteam ist verflogen.

Der Leistungsabfall hat auch viel mit Kevin Spadanuda zu tun und offenbart, wie sehr Aarau trotz breitem Kader von seinem Topskorer und besten Offensivspieler abhängig ist:  Bereits kurz vor der Halbzeitpause verdreht sich Spadanuda den Knöchel, kann nach langer Pflege dann zwar weiterspielen, das Handicap aber nicht verbergen. Als ihm dann ein Xamax-Verteidiger auf den geschundenen Fuss fällt, muss er beim Gang vom Platz gestützt werden. Wie schwer die Verletzung ist und wie lange Spadanuda ausfällt, wird sich in den nächsten Tagen zeigen: Beim FCA ist Beten angesagt, dass der Schlüsselspieler schnell zurückkehrt. Die eingewechselten Almeida und Vladi können gegen Xamax  Spadanudas Ausfall nicht auffangen.

Hochverdienter und kurioser Ausgleichstreffer

Dass es am Ende doch noch ein Unentschieden wird, ist nach den Ereignissen in der Startphase hochverdient. Bei der Ehrenrettung hilft eine altbekannte Fussballweisheit: Funktioniert es spielerisch nicht, muss eine Standardsituation her. Nach einem Freistoss des eingewechselten Balaj und einem Kopfball von Bergsma fliegt der Ball an die Latte, zurück an den Kopf von Xamax-Goalie Guivarch und dann ins Tor.

«Gemessen an unseren Zielen und daran, dass wir zuhause immer gewinnen wollen, sind wir nicht zufrieden», sagt FCA-Verteidiger Raoul Giger. Die  erneuten Schiedsrichter-Fehler will er nicht kommentieren. Die richtige Einstellung: Bei allem Frust – beeinflussen können die Aarauer nur ihre eigene Leistung.

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