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Neues Kunstmuseum: SVP hegt Zweifel an Kosten-Versprechen des Stadtrats und stellt in einem Vorstoss kritische Fragen

Trotz 300 Quadratmetern mehr Nutzfläche für Depots, Werkstatt, Kaffeebar und Museumsshop sollen die Betriebskosten im Vergleich zu heute gleich bleiben, beteuert Stadtpräsident Thomas Marbet in einer Antwort auf einen Vorstoss der SVP.

Wie kann es sein, dass der Betrieb eines grösseren Kunstmuseums nicht auch mehr Kosten zur Folge hat? Diese oder eine ähnliche Frage hat den Oltner Gemeindeparlamentarier Marc Winistörfer (SVP) beschäftigt, nachdem Museumsleitung und Stadtrat versprochen hatten, dass es zu keinem Kostenwachstum kommt, wenn das Volk einem neuen Museum zustimmt.

In einer Kleinen Anfrage will er darum vom Stadtrat unter anderem wissen, auf welchen Annahmen diese Aussage beruht, wie er zu reagieren gedenkt, falls die Kosten – wider Erwarten – dennoch steigen und ob es nicht möglich sei, kostenoptimierende Synergien mit dem Haus der Museen zu nutzen.

Regierung verspricht, dass Kosten nicht steigen werden

In seiner Antwort vom 5. September betont Stadtpräsident Thomas Marbet im Namen des Stadtrats, dass das neue Kunstmuseum «klein, aber fein» sein soll. Und er weist auch auf die Auflage hin, wonach der Betrieb als ganzer nach dem Umbau nicht wachsen soll. Sowohl beim Personal als auch bei der Sammlungsbetreuung und dem Ausstellungsprogramm werde nichts verändert.

Ähnlich äusserten sich die Museumsleiterinnen Dorothee Messmer und Katja Herlach letzte Woche im Interview mit dieser Zeitung.

Wohl vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise weist Marbet aber darauf hin, dass es Kostenfaktoren gibt, welche nicht beeinflussbar seien. Dazu zählt er nicht nur die Energiekosten selbst, sondern auch Abschreibungen von Investitionen, fehlende Einnahmen aus Beiträgen und Sponsoring oder allfällige zusätzliche Leistungen wie längere Öffnungszeiten oder Mehrausgaben bei der Öffentlichkeitsarbeit. Die Kosten, welche die Stadt beeinflussen kann, werde sie aber durch «intensive Kostenkontrolle» in Schranken halten, so der Stadtpräsident.

FDP und SVP haben Referendum ergriffen

Eine Nutzung von Synergien zwischen einem neuen Kunstmuseum und dem Haus der Museen schliesst Marbet nicht aus: «Synergien sind allenfalls im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zu prüfen.» Die unterschiedlichen Ausrichtungen der betreffenden Museen würden aber Grenzen setzen.

Zum Projektierungskredit für den Bau des neuen Kunstmuseums sowie dem Wohn- und Geschäftshaus an der Kirchgasse 8 mit Kosten in der Höhe von 2,5 Millionen Franken haben SVP und FDP das Referendum ergriffen. Abgestimmt wird am 25. September.

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