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Machtlos in der Materialschlacht: Aargauer Bobfahrer verpasst Medaille nur knapp

Der Aargauer Anschieber Sandro Michel (Gipf-Oberfrick) verpasste zusammen mit seinem Schwyzer Piloten Michael Vogt im Zweierbob-Wettbewerb der Olympischen Spiele als 4. eine Medaille nur knapp. Edelmetall holten sich samt und sonders die drei Deutschen Bob-Duos, die ihren enormen Material-Vorteil gnadenlos ausnutzten.

Nur 25 Hundertstel fehlten dem Schwyzer Piloten Michael Vogt und dem Aargauer Anschieber Sandro Michel nach vier Durchgängen im Zweierbob-Wettbewerb auf eine Medaille. Für das Schweizer Duo blieb am Ende die bittere Erkenntnis: Fahrerisch konnte man auf höchstem Niveau mithalten. Punkto Material, da waren die Deutschen eine Klasse für sich.

Wie schon in den Rodel-Wettbewerben, wo die deutschen Athleten in Peking nach Belieben dominiert und eine Medaille nach der anderen geholt haben, profitieren auch die Bobfahrer davon, dass ihre Schlitten im Berliner Institut zur Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) auf allerhöchstes Niveau gehievt werden. Unter dem Strich heisst das für die Konkurrenz, dass sie nur auf grobe Fahrfehler der Deutschen Piloten hoffen können, um eine Hoffnung auf Medaillen zu haben.

Michel: «Diese Dominanz ist schon eindrücklich»

Sandro Michel meinte: «Dass alle drei Medaillen nach Deutschland gehen, sagt einiges über das Material aus. Diese Dominanz ist schon eindrücklich.» Vor allem mit Blick die Tatsache, dass der Drittklassierte Christoph Hafer am Start jeweils nicht schneller war, als das Schweizer Duo. «Wir können aber trotzdem mit unserer Leistung zufrieden sein», so Michel.

«Es war eine knappe Entscheidung. Wenn so wenig fehlt für eine Medaille, überwiegt natürlich schon die Enttäuschung», fasste Michael Vogt seine Stimmungslage in Worte. «Aber wenn wir dann mal darüber geschlafen haben, kommt die Freude sicher noch.»

Schon am Mittwoch müssen Vogt und Michel wieder ran im Viererbob. Die ersten Trainings mit dem grossen Schlitten stehen auf dem Programm. Und immerhin: Dort ist der Materialvorteil der Deutschen noch nicht so frappant wie im Zweier. «Nach unseren guten Auftritten können wir nun mit einer gewissen Lockerheit an den Start», blickte Vogt dem kommenden Wettbewerb jedenfalls zuversichtlich entgegen.

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