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Rückschlag für Grimseltunnel: Bundesrat nimmt Projekt erst genau unter die Lupe

Der Ständerat wollte beim geplanten Grimseltunnel aufs Tempo drücken: Der Bundesrat sollte schon dieses Jahr einen Kredit vorlegen. Nach Widerstand im Nationalrat krebst er nun zurück.

Die 27 Kilometer lange und über 60 Jahre alte Hochspannungsleitung zwischen Innertkirchen (BE) und Ulrichen (VS) über den Grimselpass muss erneuert werden. Die Idee: Sie soll künftig gleich in einem neuen Tunnel zusammen mit der Bahn gebündelt werden.

Der Ständerat ist überzeugt von diesem Bündelungsprojekt, geht aber davon aus, dass nur ein kleines Zeitfenster für die Realisierung des Kombitunnels vorhanden ist. Er wollte den Bundesrat daher mittels Motion auffordern, bis im Sommer die Kredite zur Projektierung zu beantragen. Auch sollte dieser den Tunnel in die Ausbauprogramme für die Bahninfrastruktur bis 2050 aufnehmen.

Der Nationalrat trat Anfang Mai jedoch auf die Bremse. Er verlangte, dass das Projekt erst vertieft geprüft werden soll. Gestützt auf verlässliche Kostenschätzungen soll das Parlament dann in einer Gesamtschau das Vorhaben bewerten.

Am Donnerstag hat der Ständerat eingelenkt und die abgeschwächte Motion stillschweigend angenommen. Denn auch nach den Änderungen entspreche sie weiterhin der beabsichtigten Stossrichtung, argumentierte die vorberatende Verkehrskommission. Konkret erhält der Bundesrat den Auftrag, das Projekt noch in diesem Jahr weiter zu planen, um eine vertiefte Prüfung durch das Parlament zu ermöglichen. (chm)

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