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Gremaud ist Slopestyle-Olympiasiegerin: Jetzt hat sie einen gesamten Medaillensatz

Nach ihrer Bronzemedaille im Big Air doppelt Mathilde Gremaud nach: Im Slopestyle holt die Freiburgerin sensationell Gold. Ein einziger guter Run im gesamten Wettkampf reicht ihr zum grossen Triumph.

Mathilde Gremaud holt im Ski-Slopestyle den Olympiasieg. Die 22-jährige Freiburgerin verdient sich die Goldmedaille mit einem überragenden zweiten Run. Dabei entwickelte sich der olympische Final zu einem Wechselbad der Gefühle. Der Start missglückte der Schweizer Medaillenhoffnung auf ganzer Linie. Gremaud geriet beim ersten Rail in Rücklage und stürzte. Im zweiten Durchgang reagierte sie jedoch mit einem starken Lauf, der in der Folge niemand mehr übertreffen sollte. Gremaud selber ging im dritten Versuch zu grosse Risiken ein und stürzte.

Gremaud holte sich mit der Punktzahl von 86.56 äusserst knapp Gold vor dem chinesischen Superstar Eileen Gu (86.23 Punkte). Bronze ging an Kelly Sildaru aus Estland mit 82.06 Punkten.

Eine Woche zuvor hatte sich Gremaud an ihrem 22. Geburtstag Bronze im Big-Air geholt. Nachdem sie 2018 im Slopestyle schon Silber gewonnen hatte, verfügt sie nun über einen ganzen olympischen Medaillensatz. «Diese Goldmedaille bedeutet mir extrem viel. Sie ist nochmals ein riesiges Geschenk», sagte Gremaud gegenüber SRF.

Mathilde Gremaud springt zum Olympiasieg. 

Am Tag vor dem grossen Triumph hatte noch nichts auf einen Olympiasieg der Westschweizerin hingedeutet. Nach dem Bronze-Triumph hatte Gremaud von einer inneren Leere gesprochen, hatte die Freude am Skifahren verloren. Unter schwierigen äusseren Bedingungen hatte sie sich als 12. und letzte noch knapp für den Final qualifiziert. Teamkollegin und Titelverteidigerin Sarah Höfflin war sogar gescheitert.

«Ich habe mich danach wirklich leer gefühlt», so Gremaud. «Doch die Trainer waren so lieb. Sie haben mich wieder aufgebaut.» Die Freude am Skifahren sei über Nacht zurückgekehrt. Und auch der Optimismus: «Ich dachte mir, dass es in der Qualifikation ganz nach unten ging, aber dass ich jetzt umso mehr wieder bouncen kann.» Denn bei der Freiburgerin aus dem Greyerzerland läuft in der Vorbereitung eigentlich so oft etwas schief. «Bei mir ist es immer ein bisschen so, dass es in der Vorbereitung etwas anders kommt als man es erwartet», sagt sie.

Am Tag vor dem Olympiasieg war Mathilde Gremaud noch sehr niedergeschlagen. 

Vor vier Jahren bei ihrer ersten olympischen Medaille war sie am Tag vor dem Contest noch auf einem Rail gestürzt und auf den Kopf gefallen. Sie musste daraufhin in den Spital gebracht werden – und holte am Tag darauf Silber. Diesmal waren es keine körperlichen Probleme, dafür mentale, die ihr beinahe die Vorbereitung vermiest hätten. «Aber ich konnte wieder Spass am Skifahren haben. Das war das wichtigste.»

Und so hat das Freiburger Freestyle-Talent Gremaud wieder geliefert, wenn es zählt. Mit 22 Jahren verfügt Mathilde Gremaud nun bereits über einen gesamten olympischen Medaillensatz. Zudem wurde sie 2021 in Aspen Weltmeisterin im Slopestyle, im Big Air gewann sie 2019 und 2021 die X-Games.

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