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Steuersegen für das Städtli: Rechnung schliesst 4,8 Millionen Franken im Plus

Im Budget rechnete die Gemeinde Aarburg mit einem Plus von 10 800 Franken. Diese Prognose wurde massiv übertroffen. Das sind die Gründe.

In Aarburg geht der Trend von positiven Rechnungsabschlüssen weiter. In den vergangenen vier Jahren konnte der Gemeinderat immer wieder Rechnungsabschlüsse präsentieren, die weit über dem Budget abgeschlossen haben. «Aarburg ist finanziell auf Kurs», lässt die Behörde denn auch in einer Mitteilung verlauten. Die Liquidität sei gewährleistet. Und: «Auf dieser Basis haben in den letzten vier Jahren Schulden von 8 Millionen Franken abgebaut werden können.» Im Vorjahr habe das Kräfteverhältnis Fremdkapital zu Finanzvermögen dazu geführt, dass die Netto-Verschuldung erstens beträchtlich gesunken und zweitens sich die Pro-Kopf-Verschuldung innerhalb der Gemeinde erstmals seit Jahrzehnten unter dem kantonalen Richtwert befunden hat. Im Rechnungsjahr 2021 führt die Gemeinde diesen Trend fort.

Mit Ausnahme einiger weniger Bereiche, verzeichnen die übrigen Funktionen kleine bis erhebliche Budgetunterschreitungen, oder im Fall von reinen Ertragspositionen wie den Bereichen Volkswirtschaft sowie Finanzen und Steuern – Überschussverrechnung ausgenommen – Mehrerträge gegenüber dem Budget.

Pandemie beeinträchtigte das Rechnungsergebnis kaum

Eine Beeinträchtigung durch die Corona-Pandemie war und sei vor allem mit längeren Lieferzeiten in der Materialbeschaffung und mit Einschränkungen bei Gesellschaftsanlässen spürbar, habe aber nur geringe monetäre Auswirkungen auf das Rechnungsergebnis, stellt der Gemeinderat fest. Die Benützungsgebühren und die Mietzinseinnahmen zum Beispiel seien aufgrund behördlicher Massnahmen alles in allem zurückgegangen. Zusätzlich wurde erneut pandemiebedingtes, nicht budgetiertes, aber behördlich verordnetes Verbrauchsmaterial benötigt.

Eine Zunahme des Gesamtsteuerertrags, wie sie die Rechnung 2021 zeigt, war nicht vorherzusehen.

Gemeinderat Aarburg

«Eine Zunahme des Gesamtsteuerertrags, wie sie die Rechnung 2021 zeigt, war nicht vorherzusehen», hält der Gemeinderat fest. «Dies hängt insbesondere damit zusammen, dass entgegen der Prognose deutlich mehr Einkommenssteuerertrag aus früheren Jahren in Rechnung gestellt werden konnte.» Weiter sei im Gesamtertrag auch ein erheblicher Anstieg beim Steuerertrag der juristischen Personen (Aktiensteuern) enthalten. Allein letzterer zeigt ein Plus von rund 1,35 Millionen Franken. In beiden Fällen sei von einem einmaligen Effekt auszugehen. «Wo im Vorjahr noch eine gewisse Zurückhaltung in den Unternehmen aufgrund Corona spürbar war, wurde diese im 2021 mit höheren Steuerzahlungen kompensiert», lautet die Erklärung dafür. Zudem verzeichnen alle Sondersteuern Budgetüberschreitungen.

Die Eigenfinanzierung ist sehr hoch

Der betriebliche Aufwand der Einwohnergemeinde beträgt 28,8 Millionen Franken. Budgetiert waren 30,2 Millionen Franken. Entsprechend resultiert ein Minderaufwand von knapp 1,4 Millionen Franken oder minus 4,5 Prozent. Der betriebliche Ertrag weist einen Betrag von CHF 33,4 Millionen Franken aus. Dem gegenüber steht ein Budget von 29,8 Millionen Franken, was einem Mehrertrag von knapp 3,6 Millionen Franken oder einem Plus von rund 12 Prozent entspricht. Der Erfolgsausweis zeigt eine Selbstfinanzierung von 6,8 Millionen Franken respektive einen Selbstfinanzierungsgrad von rund 197 % (Vorjahr: 210 %). Dies bei Nettoinvestitionen von 3,4 Millionen Franken. Ein Selbstfinanzierungsgrad von über 100 % weist auf eine hohe Eigenfinanzierung hin.

Der Finanzierungsüberschuss von 3,3 Millionen Franken ist somit um 6,5 Millionen Franken besser ausgefallen als budgetiert. «Dies liegt einerseits am guten Rechnungsergebnis, anderseits an den geringeren Investitionen als vorgesehen», so der Gemeinderat. Dennoch führt diese Abweichung zu einer Abnahme der Nettoverschuldung. Die Nettoschuld per 31. Dezember 2021 betrug neu rund 17,2 Millionen Franken oder, bei 8576 Einwohnenden (Stand Ende 2021), 2008 Franken pro Einwohnerin und Einwohner (Vorjahr: 2403 Franken). Die Pro-Kopf-Verschuldung wurde innerhalb des Jahres 2021 somit wieder um rund CHF 400 reduziert und befindet sich erneut unter dem Kantonsrichtwert von CHF 2‘500 pro Kopf. Letzterer wurde als allgemein tragbar eingestuft.

«Zu beachten ist», so der Gemeinderat, «dass der Selbstfinanzierungsgrad kein stabiler Wert ist, sondern von Rechnungsjahr zu Rechnungsjahr, im Vergleich zwischen Ergebnis und Investitionsvolumen, zum Teil überdurchschnittlich variieren kann.»

Trotz geringerer Investitionen als budgetiert, war das Nettoinvestitionsvolumen im allgemeinen Haushalt mit 4,4 Millionen Franken (exklusive Darlehensrückzahlung) beachtlich. Dennoch fand wieder ein Schuldenabbau von 1 Million Franken statt. «Ungeachtet umfangreicher und notwendiger Investitionsvorhaben wird der Schuldenabbau systematisch weiterverfolgt», hält der Gemeinderat fest.

So präsentiert sich die Rechnung 2021 im Vergleich mit dem Budget 2021 und der Rechnung 2020.
Quelle: Gemeinde Aarburg

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