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Überraschender Abgang: Swisscom-Chef Urs Schaeppi geht – sein Nachfolger steht bereit

Nach 23 Jahren ist Schluss: Swisscom-CEO Urs Schaeppi tritt zurück. Er hinterlässt einen solide aufgestellten Konzern. Der Verwaltungsrat hat seinen Nachfolger bereits gewählt.

Urs Schaeppi war während neun Jahren Chef des Telekomanbieters. Insgesamt war er 23 Jahre lang für die Swisscom tätig. Nun gebe er auf eigenen Wunsch die Funktion als CEO per 1. Juni 2022 ab, gab die Swisscom am Donnerstag überraschend bekannt. Zuvor hatte nichts auf einen Rücktritt von Schaeppi hingedeutet.

Sein Nachfolger steht bereits fest: Der Verwaltungsrat hat Christoph Aeschlimann an die Konzernspitze gewählt. Der 45-jährige Informatik-Ingenieur leitet heute den Bereich Infrastruktur, Netz und IT und ist Mitglied der Konzernleitung.

Wie die Zahlen des Geschäftsjahres 2021 zeigen, sei das Unternehmen heute solid aufgestellt, am Markt stark positioniert und bereit für die Zukunft, schreibt die Swisscom weiter. Der Konzern dankt Schaeppi für seine Verdienste: «Er hat in den vergangenen 23 Jahren unser Unternehmen auf dem Weg vom Telefonanbieter zum integrierten ICT-Konzern massgeblich mitgeprägt – dafür danke ich ihm herzlich», wird Michael Rechsteiner, Präsident des Verwaltungsrates, in der Mitteilung zitiert. Unter Schaeppi habe sich die Swisscom «als Industrieleaderin positioniert, die Digitalisierung weiter vorangetrieben».

Umsatz leicht gestiegenSchaeppi präsentierte zum Abschluss ein solides Jahresergebnis. Das Unternehmen erwirtschaftete vergangenes Jahr einen Umsatz von 11,2 Milliarden Franken. Das sind 0,7 Prozent mehr als noch 2020. Im Schweizer Kerngeschäft stagnierte der Umsatz jedoch (-0,2 Prozent), wie die Swisscom am Donnerstag mitteilte. Den Rückgang führt sie auf den hiesigen Wettbewerbs- und Preisdruck zurück.

Besser lief es im IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden. In diesem Bereich resultierte ein Plus von 5 Prozent. Allerdings fällt der Umsatz von 53 Millionen Franken grössenmässig kaum ins Gewicht. Positiv entwickelte sich auch das Geschäft in Italien: Fastweb steigerte den Umsatz um 3,8 Prozent auf 88 Millionen Euro.

Reingewinn um 20 Prozent erhöhtDank Sondereffekten erhöhte die Swisscom ihren Reingewinn um 20 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken. Entsprechend zufrieden zeigte sich Konzernchef Urs Schaeppi: «Swisscom hat 2021 ein starkes finanzielles Ergebnis erzielt und wächst beim Umsatz und beim Betriebsergebnis.»

WERBUNGBereits im Vorjahr hatte die Swisscom ein solides Jahresergebnis vermeldet. Bei einem insgesamt stabilen Betriebsergebnis musste sie eine leichte Umsatzeinbusse in Kauf nehmen. Wenig anhaben konnte ihr der Beginn der Pandemie. Zwar gingen die Roaming-Umsätze etwas zurück, aber ansonsten waren die Auswirkungen gering.

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