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Regen- und Windwarnung für weite Teile der Schweiz – aber wahrscheinlich kein Hochwasser im Aargau

Obwohl es von Dienstag bis Donnerstag immer wieder kräftig regnet, rechnen die Spezialisten des Kantons nicht mit Überschwemmungen im Wasserkanton. Meteoschweiz hat derweil eine Windwarnung herausgegeben, die kräftigsten Böen im Aargau werden am Dienstag und Mittwoch erwartet.

Auch die letzten Tage des laufenden Jahres bringen noch einmal aussergewöhnliches Wetter, wie es in einer Mitteilung von Meteoschweiz vom Dienstag heisst. Mit kräftigen westlichen Winden wird bis am Donnerstag feuchte und milde Luft zu den Alpen geführt, welche ihren Ursprung zum Teil in der Karibik hat.

Aufgrund der erwarteten Niederschlagsmengen wurde für einige Gebiete der Schweiz eine Regenwarnung der Stufe 3 von 5 ausgegeben. Für den westlichen Jura, die Alpen und Voralpen werden zwischen 40 und 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet.

Der Aargau ist auf der Gefahrenkarte von Meteoschweiz grün, wenn es um den Niederschlag geht. Obwohl es hier auch immer wieder regnen soll – SRF Meteo sagt für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zusammen in Aarau eine Niederschlagsmenge von 29 Litern pro Quadratmeter voraus – dürfte die Situation im Wasserkanton unproblematisch bleiben.

Flusspegel im Aargau relativ tief, doch nun kommt Schmelzwasser

Die Abflussmengen der Flüsse lagen am Dienstagnachmittag relativ niedrig: 70 Kubikmeter pro Sekunde wurden an der Reuss in Mühlau gemessen, wo die Gefahrenstufe 2 bei 470 Kubikmetern beginnt. Die Aare in Brugg führte im Maximum 328 Kubikmeter, die Gefahrenstufe 2 beginnt hier ab 820 Kubikmetern.

Bei der Limmat in Baden wurde eine Abflussmenge von 108 Kubikmetern pro Sekunde registriert, auch dieser Wert lag klar unterhalb der Gefahrenschwelle von 350 Kubikmetern. Dasselbe gilt auch für den Rhein in Rekingen, wo pro Sekunde am Dienstag maximal 408 Kubikmeter durchflossen – viel weniger als die 1150 Kubikmeter, bei denen die Gefahrenstufe 2 beginnt.

Auf Nachfrage der AZ heisst es beim kantonalen Departement Bau, Verkehr und Umwelt, dass aufgrund der erwarteten Regenmengen auch in den kommenden Tagen die Gefahrenstufe 2 in den Flüssen wohl nicht erreicht werden dürfte. Es seien demnach keine akuten Überschwemmungen im Aargau zu befürchten.

Dies gilt, obwohl zum Niederschlag im Jura und in den Bergen auch noch Schmelzwasser anfallen dürfte, das über die grossen Flüsse im Aargau ankommt. Auslöser für dieses ungewöhnliche Phänomen – normaler-weise ist der Pegelstand der Flüsse im Winter niedrig – sind die ausser- ordentlich hohen Temperaturen, die diese Woche erwartet werden.

Grund dafür ist laut Meteoschweiz eine Luftmasse, welche uns am Mittwoch erreicht und ihren Ursprung teilweise in der Karibik hat. Mit Ankunft dieser feuchtmilden Luft steigt die Schneefallgrenze über 2000 Meter. «Zudem könnten Ende dieser Woche noch einige Temperaturrekorde fallen», prognostiziert Meteoschweiz.

Windwarnungen für Flugplatz Birrfeld und Hallwilersee

Auch der Wind wird laut Angaben von Meteoschweiz bis morgen Mittwoch zum Thema. In den Bergen der Alpennordseite erreichten die Böenspitzen bis am Dienstagmittag Werte von 90 bis 130 km/h (Säntis 124 km/h, Pilatus 121 km/h), auf dem Jungfraujoch sogar knapp 140 km/h. Auch in den Niederungen sei mit starkem, oberhalb von rund 700 Meter sogar mit stürmischem Wind zu rechnen.

Für den ganzen Aargau gilt eine Windwarnung der Stufe 2, was mässige Gefahr bedeutet. Meteoschweiz warnt explizit für den Flugplatz Birrfeld und für den Hallwilersee vor Böen von gut 60 km/h. Die höchste Windgeschwindigkeit an einer Messstation von Meteoschweiz im Aargau wurde am Dienstagmorgen mit knapp 66 km/h in Würenlingen gemessen.

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