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Zurück auf Feld 1: Strengelbach lehnt den Kredit für die Sanierung der oberen Turnhalle ab

In der Referendumsabstimmung am Sonntag sprechen sich die Stimmberechtigten gegen die von den Ortsparteien SVP und FDP beantragen Baukredit für 2,5 Millionen Franken aus.

Die Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 2011. Damals gaben die Stimmbürgerinnen und -bürger Strengelbachs dem Gemeinderat den Auftrag, eine Sanierung der alten Turnhalle sowie einen Ausbau für die Schule und als Gemeinde- und Vereinssaal zu prüfen. Über mehrere Jahre arbeitete eine vom Gemeinderat eingesetzte Baukommission daran. 2017 wurde zudem ein Ersatzneubaus eine Option. An der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 27. Oktober 2021 stellte der Gemeinderat den Neubau für 7,7 Millionen Franken sowie weitere Varianten vor – darunter eine Sanierung für 5,1 Millionen Franken. Er setzte sich allerdings für den Neubau ein. Die Ortspartei SVP stellte den Antrag, nur die obere Halle für 2,5 Millionen Franken zu erneuern und um einen Annexbau zu ergänzen – was die Gmeind bewilligte.

Doch der Entscheid war umstritten: Es bildete sich das parteilose Komitee «Lebendiges Strengelbach», das genügend Unterschriften sammelte, um ein Referendum zustande zu bringen. Indessen konkretisierten die FDP und SVP ihren Vorschlag, indem sie eine Variante vorstellten, wie man die obere Halle mit dem Kostendach von 2,5 Millionen Franken sanieren könnte. Laut dem Komitee ist dieser ein «Flickwerk mit Folgekosten»: Das Gebäude könne man nicht für 2,5 Millionen Franken sanieren. Ausserdem würde es dem Komitee nicht darum gehen, den vom Gemeinderat gewünschten Neubau durchzusetzen oder einen Neubau per se zu verhindern. Laut Präsident Thomas Peyer wünsche sich das Komitee lediglich einen Neuanfang.

Den Gemeindeammann überrascht das Ergebnis nicht

An der Referendumsabstimmung vom Sonntag, 13. Februar, haben die Strengelbacher Stimmberechtigten bei einer Beteiligung von 41,9 Prozent mit 699 Nein- zu 507 Ja-Stimmen den Baukredit für 2,5 Millionen Franken abgelehnt. Somit geht Strengelbach zurück auf Feld 1 in Sachen Gemeindesaal. Ammann Stephan Wullschleger zeigt sich am Sonntag nicht überrascht ob des Resultats. Er ist der Meinung, dass die SVP und FDP an der Präsentation ihres Sanierungsprojekts im Januar so viele Fragen nicht beantworten konnten, dass die Bürger skeptisch wurden. Das vorgestellte Projekt sei vorgängig unzureichend abgeklärt worden. Wullschleger sagt, unter den Nein-Stimmen seien auch viele eher für eine Sanierung als einen Neubau. Der Gemeinderat werde nun darüber beraten, was mit dem 60-jährigen Gebäude geschehen soll. Dabei kämen sowohl eine Gesamtsanierung als auch ein Neubau in Frage.

Unter den Nein-Stimmen sind auch viele eher für eine Sanierung als einen Neubau.

Stephan Wullschleger

Gemeindeammann Strengelbach

«Wir warten nun die Absichten des Gemeinderats ab», sagt Thomas Peyer vom Referendumskomitee. Er geht davon aus, dass der Gemeinderat die Interessen und Positionen der Bevölkerung mit einbezieht. Das Komitee fühlt sich nach der Entscheidung der Stimmbürger bestätigt. «Die Wählerinnen und Wähler haben Vernunft gezeigt», sagt Peyer. Es würde zudem Sinn machen, die gesamte Zentrumsplanung Strengelbachs in die Beurteilung zur alten Turnhalle zu nehmen. «Wir wollen uns weiterhin als Komitee in Strengelbach einbringen», ergänzt er. So überlege man sich, einen Anlass zu veranstalten.

Die Wählerinnen und Wähler haben Vernunft gezeigt.

Thomas Peyer

Referendumskomitee «Lebendiges Strengelbach»

Das Abstimmungsbüchlein sei ein «PR-Blatt» gewesen

«Klar, wir haben unseren konstruktiven und professionellen Antrag nicht durchgebracht», sagt Jürg Monhart,  Präsident der Ortspartei SVP. «Es ist aber ein demokratischer Entscheid, den ich respektiere.» Er kritisiert das Vorgehen seitens Gemeinderats. Dieser habe sich mit dem Referendumskomitee solidarisiert; zum Beispiel indem er es an der Gemeindeversammlung vom 24. November 2021 Unterschriften sammeln liess. Monhart sagt: «Das Abstimmungsbüchlein ist ein PR-Blatt fürs Referendumskomitee.» Jenes habe nur zurück auf Feld 1 gehen wollen – ohne einen konkreten Vorschlag zu bringen. Für Monhart ist klar: «Lebendiges Strengelbach» will einen Neubau. Monhart erwartet vom Gemeinderat, dass er alle Beteiligten, vor allem die Ortsparteien SVP und FDP, mit ins Boot holt. Sie seien schliesslich die einzigen mit einem konkreten Vorschlag gewesen.

Der Gemeinderat hat sich mit dem Referendumskomitee solidarisiert.

Jürg Monhart

Präsident SVP Strengelbach

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