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Nach Bankomaten-Sprengungen in Oberentfelden AG und Buchrain LU: Das sagt die Bundesanwaltschaft zur Häufung der Fälle

Bankomaten sind in der Schweiz immer häufiger das Ziel von Kriminellen. Eine Anfrage bei der Bundesanwaltschaft zeigt, wie häufig Bankomaten-Räuber hierzulande ihr Unwesen treiben, wie die Täterschaft dabei agiert und welch immense kriminelle Energie dabei an den Tag gelegt wird.

Es geschieht meist mitten in der Nacht und knallt gewaltig: Bankomaten-Sprengungen haben in der Schweiz in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Alleine in den vergangenen beiden Tagen haben Räuber sowohl im luzernischen Buchrain als auch im aargauischen Oberentfelden zugeschlagen und dabei eine unbekannte Menge Bargeld gestohlen. In beiden Fällen konnte die Täterschaft fliehen.

Machen sich die Gauner mit Brechstangen, Kreissägen oder Gas an den Geldautomaten zu schaffen, sind die Kantonspolizeien für die Aufklärung der Straftat zuständig. Kommt allerdings – wie es immer häufiger der Fall ist – Sprengstoff zum Einsatz, übernimmt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen.

Strafverfahren in rund 40 Fällen hängig

«Wir stellen seit etwa zwei bis drei Jahren eine Zunahme von Fällen fest, bei welchen Bankomaten in der Schweiz mit Sprengstoff aufgebrochen worden sind», schreibt eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft auf Anfrage von CH Media und präzisiert: «Insgesamt führt die Bundesanwaltschaft in diesem Zusammenhang mehrere Strafverfahren zu rund 40 Fällen.»

Die Behörde habe Hinweise darauf, dass es Verbindungen zwischen den verschiedenen Fällen gibt. Diesen Hinweisen werde im Rahmen der laufenden Ermittlungen nachgegangen. «Die Verfahrensführung in diesem Bereich ist anspruchsvoll und die Ermittlungen gestalten sich zeit- und ressourcenaufwendig», heisst es bei der Bundesanwaltschaft.

Besonders herausfordernd sei der Umstand, dass die Täter meist grenzüberschreitend agierten. Bei der Täterschaft handle es sich meist um kleine Gruppen von etwa zwei bis vier Personen, wie die Bundesanwaltschaft erklärt.

Explosionen bergen grosse Gefahr für Täter und Unbeteiligte

Die Explosionen, die bei den Übergriffen ausgelöst werden, hätten ein grosses Schadenspotential, heisst es im Schreiben weiter. «Sowohl für die Täterschaft als auch für Unbeteiligte bergen die Detonationen jeweils eine erhebliche Gefahr.» Die kriminelle Energie der Bancomaten-Räuber sei sehr gross. Dies zeige sich regelmässig an den Bildern massiver Zerstörung an den Tatorten.

Abschliessend erklärt die Bundesanwaltschaft ihr Ziel, die Schweiz als Zielort für Bankomaten-Sprengungen weniger attraktiv zu machen und künftige Täter abzuschrecken. Dafür arbeite die Bundesanwaltschaft mit dem Bundesamt für Polizei fedpol sowie weiteren Partnern im In- und Ausland zusammen. In diesem Zusammenhang hätten bereits einige Fahndungserfolge und Siege gegen das Verbrechen erzielt werden können.