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Windisch Versuchte vorsätzliche Tötung – Mann nach Schüssen auf Frau in U-Haft: Was wir bislang wissen (aktualisiert)

Eine Frau ist in Windisch in einem Auto angeschossen worden, was einen grossen Polizeieinsatz ausgelöst hat. Aufgrund einer Grossfahndung konnte am Dienstagabend ein Mann festgenommen werden. Die Aargauer Staatsanwaltschaft eröffnet eine Strafuntersuchung. Aber noch sind einige Fragen offen. Was wir wissen – und was nicht.

Was ist passiert?

Strassensperre, Helikopter und schwer bewaffnete Polizisten: Ein Grosseinsatz sorgte am Dienstagnachmittag in Windisch für Aufregung.

Eine 42-jährige Frau wurde bei der Kurve in der Zürcherstrasse vor der Reussbrücke Windisch angeschossen. Dabei wurde sie verletzt; sie musste ins Spital gebracht werden. Der mutmassliche Täter befand sich nach ersten Erkenntnissen bei der Schussabgabe ausserhalb des Fahrzeugs. Er konnte flüchten. Ob die verletzte Frau zum Tatzeitpunkt alleine im Auto sass ist ebenfalls noch unklar.

Medienvertreter wurden von der Polizei auf Distanz zum Tatort geführt.
Maja Reznicek
Blick auf den Tatort vom Absperrband der Polizei aus.
Maja Reznicek

Was ist danach geschehen?

Der Notruf ging gegen 13.30 Uhr ein, wie Marco Roduner von der Kantonspolizei Aargau am Dienstagnachmittag darlegte. Nach der Schussabgabe wurde die Zürcherstrasse in Windisch komplett gesperrt, eine Umleitung wurde eingerichtet.

Die Gefahren-Lage war zunächst unbekannt, die Polizei rückte deshalb mit einem Grossaufgebot aus.

Später hiess es: Für die Bevölkerung habe zwar keine Gefährdung bestanden, so die Mitteilung der Polizei am Nachmittag, dennoch wurde die in der Nähe liegende Schule Dohlenzelg von mit Maschinenpistolen bewaffneten Polizeikräften gesichert. Man sei zu «sensiblen Gebäuden» ausgerückt, so Roduner, eine Evakuation sei nicht erfolgt. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte durften das Gebäude erst gegen 16.15 Uhr verlassen.

War Kindsentführung im Spiel?

Zwischenzeitlich ging die Meldung durch die Medien, dass es sich um eine mögliche Kindesentführung handeln könnte. Dies stellte sich aber als Falschmeldung heraus, wie die Polizei bestätigt hat.

Allerdings wurde ein zirka 3-jähriges Mädchen gegen 15 Uhr von der Polizei entgegengenommen und von einem Care-Team betreut. Ob sie mit Täter und Opfer in Zusammenhang steht, ist unklar.

Wer ist der Täter?

Am Abend teilte die Kantonspolizei dann mit, den mutmasslichen Täter gefasst zu haben – einen 43-Jährigen Italiener. Nach ersten Erkenntnissen dürfte der mutmassliche Täter der vom Opfer getrennt lebende Ehemann sein. Die Strasse war um 19 Uhr wieder frei für den Verkehr.

Was ist der Hintergrund der Tat?

Über den Hintergrund der Tat ist derzeit noch nichts bekannt. Es ist unklar, warum es zu der Schussabgabe kam. Ob es sich etwa um einen Beziehungsdelikt handelt, ist im Moment nur Spekulation.

Wie geht es jetzt weiter?

Der Fall wird nun von Polizei und von der Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach, die eine Strafuntersuchung eröffnet hat, untersucht. Der Festgenommene wurde im Laufe des Mittwochs vernommen. Anschliessend wurde Untersuchungshaft für den 43-Jährigen beantragt. Tatbestand ist derzeit versuchte vorsätzliche Tötung, wie es auf Nachfrage von der Staatsanwaltschaft heisst. Weitere Informationen zur Einvernahme des Festgenommenen oder zum möglichen Tatverlauf werden vorerst keine gemacht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Wie geht es dem Opfer?

Zum aktuellen Gesundheitszustand des Opfers macht die Staatsanwaltschaft keine Angaben. (phh)

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